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FamilieGedankenKleinkind

Da läuft doch was schief in der Kindererziehung

Ich will, Du Pupskanone, NEIN, lass mich in Ruhe, ich will mich nicht entschuldigen, das ist aber meins, du bist nicht mehr mein Freund, hinzu kommen gelegentlich spucken, treten, stampfen, brüllen. Unser tägliches Brot bei einem Dreijährigem. Mal für Mama und Papa, mal für andere Kinder, er hat da für jeden was in petto. Machen wir was falsch oder sind wir total normal? Er kann auch anders, er ist charmant, zuckersüß und wirklich richtig lieb, aber eben nicht immer. 

Vorweg möchte ich sagen, dass Erziehung für mich etwas ist, dass jeder für sich und mit sich selbst ausmachen muss. Was falsch oder richtig ist, weiß ich schlicht weg nicht, denn meine einzige pädagogischen Qualifikation heißt „Mama“. Mich leitet mein Herz und meine Liebe.

Wenn Erziehung mit Gewalt, Misshandlung oder anderen furchtbaren und schlimmen Dingen verwechselt wird, dann mische ich mich ein und zwar so laut ich kann!

Ich habe das große Glück, hier in unserer Vorstadtsiedlung, in einem Umfeld zu Leben, das entweder die Klappe hält oder nur dann „Fachsimpelt“ wenn ich es nicht höre. Noch nie hat irgend jemand versucht mir reinzureden in meine (Nicht-)Erziehung. Darüber bin ich sehr froh, denn wenn ich so im Internet stöbere, dann scheinen die Spielplätze voll von Besserwissern, ungefragten Ratsschlagebern, keine eigenen Kinder, aber trotzdem alles besser wissen voll zu sein. Wie furchtbar, ich hätte vermutlich zweimal am Tag ne körperliche Auseinandersetzung. Oder wird da schamlos übertrieben?

Ich treffe am Spielplatz meistens sehr nette Mamas (Papas sieht man doch eher selten), die mal mehr oder weniger gut drauf sind, aber ein Lächeln oder auch mal einen Keks für meinen Wutbürger gibt’s meistens. Beim Ratschen tauschen wir uns aus und ja es gibt auch mal den ein oder anderen Tipp, ob der hilfreich ist, entscheide ich dann einfach ganz individuell :-). Ich freue mich immer riesig, wenn viele Mamas am Spielplatz sind, sonst wäre so ein Nachmittag auch ziemlich langweilig (zumindest für mich).

Ich befürchte mein Sohn ist schlicht weg gar nicht erzogen, muss er meiner Meinung aber auch noch nicht mit drei Jahren. Er ist ungehorsam, wild, eben ein richtiger Rabauke so wie ich es auch war, das macht ihn mir nur noch sympathischer. Aber ich will das er jedes Lebewesen mit Achtung behandelt, respektvoll ist und andere so behandelt wie er behandelt werden möchte. Das ist unser Weg.

Ich gebe es zu, ich komme auch an meine Grenzen so ungefähr 25 mal pro Tag, da Frage ich mich dann schon, was könnte ich da besser machen? Zudem bin ich eine „high-need Mama“ (das bedeutet nicht, dass ich auf Rauschmittel zurückgreife), ich brauche meinen kleinen Jungen, so wie er mich und das weiß der kleine Kerl sicher schon.

Ich glaube nicht an Machtspiele oder ernstgemeinte Manipulation von Dreijährigen, wohl aber an das austesten der eigenen Grenzen. Jetzt sind diese Grenzen ja irgendwie für jeden anders und ich kenne meine auch nicht alle und manchmal hängt es auch von meiner Tagesform ab. Dann gibt es da diese Momente, wo ich am Ende jeglicher Grenzen bin, wo ich genervt, gestresst bin und einfach keine Puste mehr über habe, dann reagiere ich schnell falsch. Ich brülle dann laut (sehr laut) oder werde sauer. Ja, das gehört auch dazu. Ob ich mich dafür schäme? Natürlich. Ich wünschte, ich würde es immer schaffen, cool und ruhig zu bleiben und Konflikte galant zu lösen, aber mal ehrlich, ich bin auch nur ein Mensch.

Erziehung ist für mich die Grundlage dessen, was uns ermöglicht friedvoll miteinander zu leben (da haben sie wohl bei dem ein oder anderem Diktator/Präsidenten was falsch gemacht). Ich bin sicher mein Bub lernt irgendwann Verhaltensregeln, die ihm das Leben erleichtern, aber muss das jetzt schon sein?

Für mich, ist er so wie er ist einfach wunderbar, einzigartig, perfekt und voller Leben und Liebe.

In diesem Sinne, wo sind die Michels und Pippis dieser Welt?

Alles liebe 

Eure Sabrina

 

 

 

Tags : ErziehungMamaliebeTrotzphaseWutbürger

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